Die traurigsten Momente des Lebens sind Momente des Abschieds und der Trennung. Wenn wir uns von einem geliebten Menschen trennen, trennen wir uns auch immer von einem Teil unseres Lebens.
Doch es ist nicht nur die Trennung selbst, die uns zu schaffen macht, sondern auch das Urteil anderer Menschen darüber. Sie kritisieren uns, sie kritisieren unseren Ex-Partner, sie kritisieren die Situation. Und auch wir selbst urteilen oftmals über andere, ohne dazu ein Recht zu haben.
In den Schuhen eines anderen stehen
Was nur die wenigsten Menschen dabei Bedenken: Eine richtige Einschätzung oder gar ein Urteil kann von Unbeteiligten nur schwer gefällt werden.
Erst wenn wir selbst eine ähnliche Situation erlebt haben, können wir im Ansatz verstehen, was in den beteiligten Personen vorgeht. Anders ausgedrückt: wir müssen in den Schuhen eines anderen laufen, um urteilen zu dürfen. Wir müssen seine Täler durchschreiten, seine Berge erklimmen, seine Straßen durchwandern, denn nur so können wir auch seine Trauer und seinen Schmerz nachempfinden. Ohne das, werden wir die emotionalen Zustände, Entscheidungen und die Motive eines anderen Menschen kaum verstehen.
Fragen zum Selbst-Check:
Erst wenn wir diese Fragen mit einem JA beantworten können, können wir nachvollziehen, was los ist.
Wann wird ein Urteil gefällt?
In den meisten Fällen sind es uns nahestehende Menschen, die sich ein Urteil über uns erlauben. Kollegen, Bekannte, Freunde, Familie, Ex-Partner – sie alle haben eine Meinung und teilen sie uns nur zu gerne mit. Dabei stülpen sie schnell ihre Richterrobe über und schwingen den Hammer, während sie ihr Urteil fällen.
Auch uns selbst passiert es, dass wir vorschnell urteilen. Meist denken wir noch nicht einmal darüber nach, ob wir das Recht haben die Entscheidungen und Handlungen eines anderen Menschen zu kritisieren und zu bewerten. Wir stellen uns nicht vor, wie es wäre, in den Schuhen eines anderen zu laufen und glauben trotzdem, dass wir eine Meinung haben und mitteilen müssten.
Dies geschieht in der Regel aus zwei Gründen:
Wir projizieren unsere eigenen Motive und Wünsche auf die handelnden Personen. Hierbei vernachlässigen wir, dass jeder Mensch andere Motive und Wünsche hat, die sich aus seinem persönlichen Weg im Leben ergeben haben. Wir urteilen daher weniger über andere Menschen und vielmehr über uns selbst.
Dabei vernachlässigen wir nicht nur, dass jeder Mensch anders ist, sondern akzeptieren auch nicht, dass jeder Mensch das Recht hat, seine eigenen Entscheidungen zu treffen.
Es liegt in unserer Natur, Urteile zu fällen. Dies liegt zum einen daran, dass wir die Welt in Kategorien begreifen und daher jeden Menschen in eine bestimmte Kategorie einordnen möchten. Zum anderen liegt dies aber auch daran, dass wir die Welt nur sehr schwer aus der Perspektive eines anderen Menschen verstehen können.
Wie können wir unser Urteil mäßigen?
Bei all den Motiven und Ursachen unserer – häufig vorschnellen – Urteile, ist die Lösung offensichtlich:
Wir urteilen in aller Regel vor allem deshalb, weil wir selbst so viel Angst vor einer Beurteilung haben. Wir grenzen uns von Menschen ab, um zu beweisen, dass wir selbst OK sind. Wenn wir verstehen, dass wir das nicht beweisen müssen, dann können wir auch aufhören, über andere Menschen zu urteilen.
So sparen wir Energie, können uns konstruktiv auf die positiven Aspekte des Lebens konzentrieren und aus der Negativität ausbrechen. Frei von Urteilen.
Helena with ❤️
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