Warum dir eine Schuldzuweisung schadet
Wer bekommt den Schwarzen Peter? Nach einer Scheidung ist die Sache für viele Beziehungsexperten klar: Deine Ex-Partnerin ist der Täter, weil sie dich verlassen hat oder einen entscheidenden Fehler beging. Du leidest unter der Trennung und bist daher das Opfer. Logisch, oder?
Falsch! Heute verraten wir dir, warum eine Schuldzuweisung selten hilfreich ist – und zeigen dir einen besseren Weg, um mit der Trennung fertig zu werden.
Der Opfer-Täter-Mythos…
Das Konzept von Opfer und Täter in einer Trennung ist problematisch. Es führt dazu, dass wir Schuldfragen stellen, Fehler beim anderen suchen – und die Verantwortung für die gescheiterte Beziehung fast ausschließlich beim Partner landet.
Wir sprechen vom Opfer-Täter-Mythos, weil die Rollenverteilung von Opfer und Täter oft überhaupt nicht klar ist und weil es ausreichend Hinweise gibt, dass die meisten Trennungen mit dieser Theorie alleine nicht erklärt werden können. Die Realität ist einfach komplexer. Viele Männer in unserem Coaching sind am Boden zerstört, weil Frau sie verlassen hat – geben aber zu, dass sie selbst überlegt hatten, den Schlußstrich zu ziehen. Ist der Täter also nur derjenige, der sich traut eine Entscheidung zu treffen? Warum sehen wir uns als Opfer, obwohl wir in der Beziehung selbst nicht mehr glücklich waren?
...und der „Reiz“ des Opfer-Seins
Viele „Opfer“ einer Trennung leiden. Trotzdem bietet uns die Opferrolle eine gewisse Bequemlichkeit. Woran das liegt? Weil wir uns als Opfer unschuldig fühlen – schließlich kann ein Opfer per Definition kein Täter sein. Indem wir in die Opferrolle schlüpfen, können wir die Hauptschuld auf den Schultern des anderen abladen.
Als „Opfer“ gibst du jedoch nicht nur deine Schuld ab. Du verzichtest auch auf jegliche Verantwortung. Manchmal sieht sich die Ex ebenfalls als Opfer und tut genau das Gleiche. Beide Partner entlasten sich von unangenehmen Gefühlen und Gedanken, indem sie sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben. Das Problem? So kann niemand mit einer Trennung abschließen! Und: wir werden völlig unkritisch mit den gleichen Vorstellungen in eine neue Beziehung starten, die schon die verflossene zur Implosion gebracht haben.
Was kannst du tun?
Menschen, die das Scheitern ihrer Beziehung akzeptieren, erkennen, dass jeder seinen Teil zu Qualität, Verlauf und Ausgang einer Beziehung beiträgt. Vielleicht nicht immer im selben Maße.
Solange beide Partner aktiv in eine Beziehung investieren und ihre Erwartungen verstehen, wird diese funktionieren. Wenn das nicht mehr der Fall ist, hat es an Energie, Leidenschaft, Überzeugungskraft oder der Bereitschaft gefehlt, eine notleidende Beziehung zu retten. In den seltensten Fällen liegen die Ursachen 100% beim Partner. Die Erkenntnis, dass eine für uns wichtige Beziehung gescheitert ist, liefert uns viel bessere Fragen als die Theorie, dass wir unfair behandelt wurden.
Das Leben serviert uns eine konsequente und zuverlässige Kette aus Ursache und Wirkung. Du kannst die Opferrolle ablehnen. Suche die Ursache für die Trennung nicht bei deinem Partner. Was würde das auch bringen? Du kannst die Zeit nicht zurückdrehen und selbst wenn: du bist die einzige Person auf der Welt, die du ändern kannst! Wenn Du erkennst, wie Du selbst dieses Ergebnis produziert hast, wird dir das auch in zukünftigen Beziehungen helfen.
Wichtig: Verantwortung ist nicht das selbe wie Schuld. Schuld ist eine moralische Angelegenheit, die viel mit uns als Person und unseren Qualitäten zu tun hat. Deshalb tut Schuld auch so weh und die meisten Menschen lehnen sie grundsätzlich ab. Verantwortung übernehmen bedeutet, sich selbst die Macht zu geben. Zu verstehen, dass wir auch ein anderes Ergebnis hätten erreichen können und je mehr Einfluß wir auf das Ergebnis haben, desto größer unsere Verantwortung. Wenn du Verantwortung nach einer Trennung übernimmst, nimmst du dein Schicksal wieder selbst in die Hand. Du entscheidest dich, nicht mehr Opfer zu sein und keine Schuld mehr zu suchen. Du gewinnst die Kontrolle zurück – über dein Leben und über deinen Gemütszustand!
Fazit? Opfer und Täterrollen helfen nicht
Mit dem klassischen Klischeedenken nach Trennungen bekämpfst du nie die Ursachen und du wirst nie schlauer. Du bleibst stecken – irgendwo zwischen Selbstmitleid und Trauer. Dieser Zustand kann Jahre anhalten und hat massive Auswirkungen auf dein zukünftiges Leben.
Ich als Beziehungscoach mag meine Klienten so: motiviert, attraktiv, aufrecht, erfolgreich im Leben, den Blick entschlossen nach vorne gerichtet und mit einer gesunden Portion humorvoller Selbstreflexion. Und wir bringen jeden Menschen in diesen Zustand, der das wirklich möchte.
Wenn Du Dir das selbst wert bist, dann folge mir, schreibe mir Kommentare und buche eine kostenfreie Kennenlern-Session.
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